Audi Sport quattro Concept: Dickes Ding zu IAA

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Der quattro ist zurück. Nicht der Allradantrieb von Audi, sondern DER quattro – denn pünktlich zum 30. Geburtstag des legendären Sport quattro zeigt Audi auf der IAA in der kommenden Woche das Sport quattro Concept.

Sogar besser? Audi quattro concept von 2010

Wo früher noch Fünfzylinder mit angepflnaschten Turboladern über die Rallyestrecken dieser Welt schnaubten und Röhrl wie Mouton mit faszinierenden Artistik an Lenkrad und Pedalen begeisterten, ist es heute mehr das Datenblatt an sich, das überzeugen soll: 700 PS, 800 Nm, 3,7 sek. und 305 km/h. Das alles nicht etwa in einem flachen Supersportler verpackt, sondern in einem knallgelben, faustdicken Coupé mit Stummelheck.

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Nur 4,60 Meter ist die Studie lang, dafür knapp zwei Meter breit und keine 1,4 Meter hoch, dazu spannen sich mächtige Kotflügel über nicht weniger imposante 21-Zoll-Räder. 285er Reifen dürfen es dann trotz quattro-Antrieb vorne und hinten auch schon sein, wenn sich der Hybrid-Antrieb mit vollem Einsatz ins Zeug legt. Denn der aus RS6 und RS7 bekannte Vierliter-V8-TFSI mit 560 PS und 650 Nm bekommt im concept Unterstützung von einem Elektromotor, der zwischen Motor und Achtgang-tiptronic sitzt und alleine 110 PS und 400 Nm leistet – in Kombination gibt Audi 700 PS und 800 Nm an.

Sport-quattro-(1) Doch die ganze Leistungsherrlichkeit hat ihren Preis. Bepackt mit einer flüssigkeitsgekühlten Lithium-Ionen-Batterie, die den Sport quattro bei Bedarf bis zu 50 km rein elektrisch fahren lässt, und all den anderen Notwendigkeiten zur Steuerung des Hybridantriebes bringt es die gelbe Studie auf immerhin 1850 kg Leergewicht. Audi ultra Leichtbautechnologie mit viel Aluminium und höchstfesten Stählen hin, CFK-Hauben und –Türen her, für einen echten Sportwagen ist dieser Sport quattro einfach zu fett!

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Zwar zeigt Nissan mit dem GT-R, was in dieser Gewichtsklasse fahrdynamisch möglich ist, im Gegensatz zum japanischen Renner ist der Audi aber auf der Chassisseite eher konservativ ausgelegt. Es gibt einen variablen Allradantrieb mit Kronenraddifferenzial in der Mitte und Sportdifferenzial an der Hinterachse, das muss aber schon reichen – große Sprünge in Sachen Querdynamik wird der Sport quattro also im Vergleich zu seinen Brüdern RS6 und RS7 nicht machen können.

Und so legt Audi den Fokus auch weiterhin auf technische Details wie die Matrix-LED-Scheinwerfer, eine verbesserte Aerodynamik durch seitliche Blister am Kotflügel und eine aufgeräumtere Infotainment-Anordnung im Innenraum mit vielfach einstellbaren Menüs, die einen Ausblick auf die kommenden S- und RS-Modelle aus Ingolstadt geben sollen.

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Wir finden das ein wenig schade, denn der Sport quattro war damals ein tolles und fahraktives Auto, eines, das nur für die Freude am Fahren gebaut wurde. Das diesjährige IAA-Konzept ist indes mehr Technologieträger, dem das Jubiläum der Legende gerade recht kam.  Schade, zumal Audi schon 2010 mit dem  quattro Concept ein optisch nahehzu identisches Concept-Car vorgestellt hat, das mit gerade einmal 1300 Kg Gewicht und einem aufgeladenen, 408 PS starken Fünfzylinder den Geist der Vorfahrs viel besser wiedergegeben hätte.