Hohe Spritpreise sorgen für Attraktivität von Elektroautos – doch wohin mit dem alten Auto?

Hohe Spritpreise sorgen für Attraktivität von Elektroautos – doch wohin mit dem alten Auto?

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Satte 6.000 Euro hat bis Ende 2022 bekommen, wer sich für den Kauf oder das Leasing eines Elektroautos bis zu einem Einstiegspreis von 40.000 Euro entschieden hat. Wem diese externe Motivation noch nicht gereicht hatte, der will spätestens seit dem sprunghaften Anstieg der Spritpreise im Frühjahr 2022 nach dem Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine lieber heute als morgen ein Elektro-Auto in der Garage haben. Doch es gibt noch einige Gründe mehr, weshalb die Nachfrage nach E-Autos drastisch gestiegen ist. 

Vorteile eines Elektroautos

Wenige Jahre ist es her, da wollte kein Mensch ein Elektroauto fahren. Ihre Reichweite war lachhaft, der Preis war extrem hoch und die Möglichkeiten, es zu laden, waren quasi nicht vorhanden. Doch jeder einzelne dieser Punkte hat sich inzwischen deutlich verbessert. Mittlerweile gibt es in fast jedem Segment auch ein passendes Elektroauto und die Reichweiten reichen bis hinauf auf fast 800 km (nach WLTP). Spitzenreiter ist hier der Mercedes EQS 450+, der es auf eine angegebene Reichweite von 783 km bringt. Und selbst deutlich günstigere Modelle wie der VW ID.3 schaffen bis zu 556 km (nach WLTP). Die Angst, auch längere Strecken nicht zu schaffen, sind also unbegründet. 

Gleichzeitig kostet der gefahrene Kilometer in einem Elektroauto deutlich weniger als in einem vergleichbaren Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Nehmen wir einmal den KIA e-Niro und vergleichen ihn mit einem Skoda Karoq mit 1,5-Liter-Beziner. Der Realverbrauch des erstgenannten liegt bei rund 6,5 Liter Super, der e-Niro braucht im Alltag im Schnitt 17,5 kWh auf 100 km. Legt man nun einen Spritpreis von 1,80/Liter und 0,50 Euro/kWh zugrunde, dann ergeben sich für den Skoda 11,70 Euro/100 km und für den Kia 8,75 Euro/100 km.

Hinzu kommt, dass Elektroautos noch bis mindesten 2030 von der Kfz-Steuer befreit sind. Des weiteren fallen die Wartungskosten deutlich geringer aus, es müssen nur sehr wenige Flüssigkeiten nachgefüllt/getauscht werden und auch der Bremsenverschleiß fällt aufgrund der Rekuperation niedriger aus. Und da wären dann noch die Vorteile, die man nicht unbedingt in Euro messen kann, die aber auch nicht von der Hand zu weisen sind: Da wäre zum einem das deutlich geringere Geräuschniveau im Innenraum zu nennen. Außerdem steht das Drehmoment des Motors IMMER sofort bereit, Überholmanöver auf der Landstraßen sind also wesentlich flotter absolviert. Wer in der heimischen Steckdose laden kann, umgeht zudem die stündlich schwankenden Spritpreise und anhalten um zu tanken, muss man auch nicht mehr. Abends wird der Wagen angesteckt, am nächsten Morgen ist der Akku wieder voll. 

Und, um diesen Punkt auch nicht außer Acht zu lassen: Ein Elektroauto ist im Unterhalt eben auch deutlich umweltschonender als ein Verbrenner. Das liegt zum einen daran, dass der Sprit einen weiten und energiereichen Weg zurücklegen muss, eh er erst einmal im Tank des PKWs landet. Und zum anderen verbrennt ein Diesel- oder Benzinmotor den teuren Sprit deutlich ineffizienter als ein Elektromotor es mit dem bereitgestellten Strom tut. Verbraucht ein E-Auto zum Beispiel 20 kWh, so entspricht das einem Dieselverbrauch von 2,0 Liter/100 km bzw. 2,4 Liter/100 km bei einem Benzinmotor. Im Klartext: Verbraucht der oben erwähnte Skoda Karoq 6,5 Liter Benzin auf 100 km so entspräche das aberwitzigen 54 kWh in einem Elektrowagen. Und das genehmigen sich nicht einmal ansatzweise selbst die Highend-Modelle von Porsche, Audi Mercedes und Co.  

Wie Sie das richtige Elektroauto für Ihre Bedürfnisse auswählen

Wer die natürlich ebenfalls nicht zu verschweigenden Nachteile eines E-Autos (teurer als vergleichbare Modelle mit Verbrenner, Netz an Ladesäulen noch nicht so groß wie von Tankstellen, etc.) für sich selbst abgewogen hat, die Vorteile allerdings höher bewertet, der kann mit der Suche nach einem passenden E-Auto beginnen. An oberster Stelle steht natürlich die Frage: Welchem Zweck soll das neue Auto dienen, bzw. welche Aufgaben muss es erfüllen? Soll es lediglich eine Person zur Arbeit und zurück bringen, kürzere Strecken zum Einkaufen und mal zu Freunden absolvieren? Oder fahren regelmäßig vier Personen und ein Hund mit? Wie lang sind die längsten Strecken, die es im ALLTAG zu bewältigen gilt? Wichtig an dieser Stelle: Nur, weil man zweimal im Jahr mit dem Wagen eine längere Strecke in den Urlaub fährt, muss das E-Auto nicht zwangsläufig eine Reichweite von über 600 km haben. Zum einen empfiehlt es sich sowieso, auf längeren Strecken Pausen einzulegen (die man dann zum Laden nutzen kann). Außerdem könnte man sich für diese Ausnahmen auch einmal einen Wagen mit Verbrenner leihen. Die Kosten dafür spart man sich bei der Anschaffung des kleineren PKWs für die restlichen 99% der Fahrten. 

Sollten regelmäßig etwas längere Autobahnetappen absolviert werden, sollte man außerdem auf die maximale Ladegeschwindigkeit des Akkus achten. Ist es an der heimischen Steckdose noch egal, oder der Akku zehn oder zwölf Stunden zum Laden braucht, wäre es auf Touren schon besser, wenn man nach 20 Minuten anstelle von 45 Minuten weiterfahren kann. Auch wenn man bedenken sollte, dass ständiges Schnellladen dem Akku natürlich wesentlich mehr zusetzt als langsames Laden.

Schlussendlich entscheidet aber natürlich auch der Preis des angebotenen Elektroautos, ob man es sich „gönnt“. Wer sein E-Auto beruflich absetzen kann, wird vor allem auf die Leasingrate schauen. Und auch für Privatleute könnte ein Leasing im Falle eines Elektroautos lohnen. Denn die Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen und es kann gut sein, dass es in wenigen Jahren Modelle mit deutlich mehr Reichweite zu deutlich günstigeren Konditionen, selbstfahrende Modelle oder Fahrzeuge mit anderen Vorteilen gibt. In diesem Falle gibt man seinen Leasingwagen natürlich gerne zurück und tauscht gegen ein moderneres Modell.  

Tipps und Tricks für den schnellen Verkauf eines alten Autos

Na, überzeugt? Dann gilt es nun natürlich noch, seinen „Alten“ loszuwerden. Hier bietet sich als wahrscheinlich einfachster und schnellster Weg der Besuch einer Online-Plattform an, die sich auf den Auto Ankauf spezialisiert hat. Um hier einen guten Preis zu erzielen, sollte man den Wagen natürlich vorher auf Hochglanz bringen und Topform präsentieren. TÜV und AU neu sind natürlich auch schlagende Argumente. Selbstverständlich macht es auch Sinn, sich im Vorfeld über die Marktpreise des eigenen Modells zu informieren, damit es hier keine bösen Überraschungen gibt. Fakt ist: Der Markt für Gebrauchtwagen ist aktuell so gut wie nie, da es bei der Neuwagenbeschaffung immer noch zu Engpässen kommt und die Hersteller die Nachfrage nicht ausreichend bedienen können.