Dauerschleife: der neue Nissan GT-R Nismo

Es gibt immer einen, der es besser kann. Deshalb wird Nissan nie müde, seinen GT-R zu überarbeiten, um mit der Konkurrenz Schritt zu halten. Denn auch wenn die R35-Baureihe mittlerweile seit 12 Jahren auf dem Markt ist, sorgt die jährliche Frischzellenkur doch immer wieder dafür, dass der große Nissan auf Augenhöhe mit den Gegnern spielt.

Dieses Jahr darf sich – neben der 50th Anniversary Edition um dem aufgeheizten Track-Paket – vor allem der GT-R Nismo über Updates freuen.

Herzstück sind die neuen Turbolader. Sie kommen direkt von den GT3-Rennwagen des GT-Rs. Dabei produzieren sie keine Mehrleistung, weil der Ladedruck auf dem alten Niveau verharrt, sprechen aber 20% schneller an. Das liegt am komplett überarbeiteten Turbinendesign mit weniger Schaufeln. So wird auch die Durchflussmenge optimiert – man hält sich also ein Türchen für weitere Überarbeitungen offen. Wobei 600 PS und 652 Nm auch weiterhin für überragende Fahrleistungen sorgen sollten, ganz ohne weitere Modifikationen.

Damit aus hoher Längs- auch entsprechende Querbeschleunigung wird, dafür sorgt das neue Leichtbau- und Aerodynamikpaket. War der Nismo schon vorher kein Kostverächter, so bestehen nun praktisch alle Anbauteile aus sündteurer Kohlefaser. Zu finden ist sie in den Stoßfängern vorne und hinten, den vorderen Kotflügeln, der Motorhaube, dem Dach, den Schwellerabdeckungen, dem Kofferraumdeckel und dem Heckspoiler. Alle Komponenten wurden im Hinblick auf Gewicht, Abtrieb und Aerodynamik verbessert. Allein diese modifizierten Außenteile brachten eine Gewichtsersparnis von 10,5 Kilogramm ein.

Zusätzliche Abspeckmaßnahmen unter dem Blech sparten zusätzlich knapp 20 Kilogramm ein. Etwa die exklusiven Rays-Felgen aus geschmiedetem Aluminium im 20-Zoll-Format, deren Neun-Speichen-Design zur Steifigkeit beiträgt. Die neuen Dunlop-Reifen vergrößern mit breiterer Lauffläche und weniger Rillen die Aufstandsfläche um elf Prozent. Dies verbessert Kurvenverhalten und Lenkrückmeldung und verringert Rollbewegungen.

Auf die leichten Felgen angepasste Modifikationen an der Radaufhängung erhöhen die Kurvenstabilität und den Fahrkomfort. Die Lenkung spricht noch gleichmäßiger und präziser an und erfordert selbst bei höchsten Geschwindigkeiten nur minimale Korrekturen. Zum Hochleistungs-Charakter des Supersportwagens passt auch die neue Karbon-Keramik-Bremsanlage. Kernbestandteile sind von Brembo gelieferte Karbon-Keramik-Scheiben – vorne mit 410 mm Durchmesser und hinten mit 390 mm – sowie Bremssättel in hellgelber Lackierung, die Temperaturen von mehr als 1.000 Grad Celsius übersteht. Reaktionszeit, Haltbarkeit und die Bremsleistungen insgesamt konnten gegenüber der bisherigen Bremsanlage verbessert werden. Zugleich sorgt das geringere Gewicht der Bremsen an jedem einzelnen Rad für weniger ungefederte Massen. Kurz: der neue Nismo fährt noch schärfer und präziser.

Und weil die meisten Änderungen für den Laien kaum sichtbar sind, sorgt Nissa mit einer neuen Auspuffanlage dafür, dass der Nismo im Gedächtnis bleibt: mächtig groß, mächtig blau und mächtig laut. Wir freuen uns schon darauf, die Titan-Tröten in Aktion zu erleben.

Zum Preis schweigt sich Nissan Deutschland noch aus. Es dürften angesichts der Karbon-Diät ein paar Tausender mehr sein, als die 184.950 EUR, die man für den alten Nismo bereits auf die Theke legen musste.

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