Gumpert Nathalie: Wahnsinn oder Irrsinn?

Wir haben ja ein Herz für Gumperts hier bei evocars, denn ihr Erfinder ist ein echter Tausendsassa. Roland Gumpert, der nicht nur als begnadeter Techniker den quattro-Antrieb entwickelte, sondern auch früh nach China ging. Seit 1999 hatte er als Audi-Vorstand beste Beziehungen nach Fernost. Das zahlt sich für die Gumpert Nathalie nun aus.

Auf den ersten Blick ist die Nathalie ein kräftiges Sportcoupé, dem man entfernte Anlehnung an eine Audi A5 andichten könnte. Im Kern ist es aber ein reinrassiges Sportgerät mit Gitterrohrrahmen und integriertem Überrollkäfig. Daneben gibt es – natürlich – Allradantrieb, aber auch biologische Leichtbaumaterialien wie Flachs.

Die Gumpert Nathalie bezieht einen Teil der Kraft aus einer Brennstoffzelle

Das Herzstück des überraschend zurückhaltend und gefällig gestylten Sportcoupés auf dem Joint-Venture von Gumpert und aiways liegt unter dem Blech. Es ist das Antriebskonzept, dass eine Methanol-Brennstoffzelle mit einem Elektroantrieb kombiniert. Im Ergebnis produziert die Gumpert Nathalie 400kW und 544PS, was für eine Sprintfähigkeit von 2,5 Sekunden auf 100km/h sorgen soll. Der Topspeed liegt bei 300km/h.

Doch selbst wer häufig zügig unterwegs ist, der soll mit der Nathalie Freude haben. Denn die Reichweite ist mit 850km angegeben. Möglich macht das eine mächtige 178kWh fassende Lithium-Ionen-Batterie. Doch bis zu einem Tempo von etwa 120km/h muss sie gar nicht angezapft werden. Denn bis dahin ist die 15kW Brennstoffzelle von Blue World Technologies in der Lage alleine für Energie zu sorgen.

Betankt wird das Brennstoffzellensytem mit Methanol über einen 65 Liter-Tank. Zwischenstopps zum Auftanken dauern also genauso lang wie bei einem herkömmlichen Benziner, was Langstreckenfahrten den Schrecken nimmt.

Bleibt der Preis, denn die Gumpert Nathalie ist tatsächlich keine Studie, sondern ein serienfertiges Auto. Für 407.000 Euro soll sie ab Frühjahr 2021 an die Kunden ausgeliefert werden.