Der neue VW Golf R: der Chefdynamiker soll es richten

Volkswagen steckt ein bisschen in der Klemme. Zwar verkauft sich die neue Elektrohoffnung ID3 gut, doch sie kann das Drama beim Golf nicht schönen. Denn der Bestseller schwächelt in der aktuell 8. Generation stark. Wie gross die Probleme sind zeigt die Modellflut, die Wolfsburg gerade an den Start schiebt.

Gerade erst sind GTI und GTE in den Verkauf gestartet, kommen schon die nächsten Varianten. Mit dem Diesel-GTD, dem Erdgas-TGI und dem 300PS-Clubsport GTI soll der Golf attraktiver gemacht werden. Und während die drei noch nicht einmal auf dem Markt sind, kommt nun schon das echte Flaggschiff.

Der neue VW Golf R ist stärker als je zuvor

Der VW Golf R ist seit fast zwanzig Jahren das Topmodell der Baureihe. Einst mit sechs Zylindern und 3,2-Litern Hubraum, spielt heute der bekannte 2,0-Liter-TSI unter der Haube. Doch mit 320PS und 420Nm ist er der neue R der stärkste Serien-Golf aller Zeiten.

Er sprintet damit in 4,7 Sekunden auf 100km/h und wird bei 250km/h eingebremst. Wer optional das R-Performance-Paket bucht, der darf bis zu 270km/h fahren. Im Paket sind obendrein ein grösserer Dachspoiler enthalten, 19-Zoll-Felgen und zwei spezielle Fahrprogramme.

Drift-tauglich dank cleverem Hinterachs-Differenzial

Das eine nennt sich Special und ist mit einer weichen Dämpferabstimmung besonders gut auf die Nordschleife abgestimmt. Dort brilliert der VW Golf R mit einer 7:51-Minuten-Runde und dringt damit in BMW M-Territorium vor. Der zweite Modus ist ein Drift-Modus, den der neue VW Golf R dank eines cleveren Allradantriebs beherrscht. Denn wie schon der Ford Focus RS und die aktuellen 45er-AMG-Modelle kommt der scharfe Golf mit einer aktiven Hinterachse.

Denn der schnellste Golf kann die Kraft nicht nur variabel von vorne nach hinten verteilen, sondern erstmals auch quer. Das torque vectoring genannte Prinzip an der Hinterachse sorgt für deutlich gesteigerten Fahrspass. Zusammen mit dem integrierten Fahrdynamikregler sollte die Agilität des VW Golf R deutlich über dem Vorgänger liegen.

Das emotionalere Fahrgefühl ist sicher das grösste Argument für den Top-Golf. Optisch ist er zwar ebenfalls gut zu unterscheiden dank grösserer Lufteinlässe, aber eben nur aussen. Innen sind die R-Insignien nur sparsam verteilt. Blaue Keder an den Sitzen und ein perforiertes Lenkrad müssen reichen. Bleibt zu hoffen, dass der R den Fahrspass einhält, den die Datenkarte verspricht.

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