Renault Sport RS 01: Rennflunder mit 500 PS vorgestellt

Oh was hatten wir uns gefreut, als Renault verkündete, man wolle zusammen mit dem Kleinserienhersteller Caterham eine Neuauflage des Renault Alpine an den Start bringen. Selbst ein Concept-Car – den Renautl Alpine A110-50 gab es bereits. Doch dann trennten sie die beiden Autobauer. Glücklicherweise verkündete Renault, man werden dennoch einen neuen Alpine an den Start bringen. Puh, Schwein gehabt. Ob das neue Sportcoupé tatsächlich optische Anleihen beim Concept-Car von 2012 nehmen wird, ist nicht bekannt. Doch die Tatsache, dass die Franzosen nun einen neuen Renner für ihre eigene Rennserie vorstellen, der der Studie durchaus ähnlich sieht, lässt uns hoffen.

Dank des massiven Einsatzes von extrem leichten und festen Kohlefaserwerkstoff bringt es der in der Renault Sport Trophy startende Mittelmotor-Renner auf ein Gewicht von 1.100 Kilogramm. Der aus dem Nissan GT-R stammende und von NISMO für den Renneinsatz optimierte 3,8-Liter-Biturbo-V6 mit „über“ 500 PS und „mehr als“ 600 Nm dürfte mit diesem Leichtgewicht keine Probleme haben. Wichtigster Unterschied zum Serienaggregat von Nissan ist die Trocken­sumpfschmierung, die auch in langgezogenen schnellen Kurven die Motorschmierung sicherstellt.

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Der Nismo-Motor ist mit einem längs eingebauten sequenziellen 7-Gang-Getriebe der französischen Firma Sadev kombiniert. Um die Ausgaben zu begrenzen, fährt der Renault Sport R.S. 01 auf allen Strecken mit der gleichen Übersetzung. Jedoch wird es möglich sein, das Sperrdifferenzial auf einen gewünschten Grundsperrwert vorzuspannen. Die Gangwechsel erfolgen über Lenkradpaddles, die Getriebesteuerung übernimmt ein elektro­magnetischer Aktor von XAP.

Renault-Sport-RS-01-(2)Die vom Getriebespezialisten ZF Race Engineering entwickelte Kupplung verfügt über eine Anti-Stall-Funktion. Das System hebt automatisch die Drehzahl an, wenn der Motor abzusterben droht, etwa nach einem Dreher. Für Grip sorgt beim Renault Sport R.S. 01 vor allem der aerodynamische Anpressdruck, was sich auch im Aufhängungs­layout niederschlägt. Wie bei Sportprototypen kombinieren die Entwickler doppelte Querlenker mit Schubstreben und Rennsportstoßdämpfern des renommierten schwedischen Herstellers Öhlins, die über eine einstellbare Zug- und Druckstufe verfügen. Während die Dämpfer an der Vorderachse konventionell außen im Fahrzeug eingebaut sind, sind sie hinten liegend über dem Getriebe angeordnet.

Renault-Sport-RS-01Für schnelle und präzise Verzögerung sorgen 6-Kolben-Kohlefaserbremsen vom US-amerikanischen Rennsportspezialis­ten PFC mit 380 Millimeter Durchmesser. Hinzu kommt ein an die speziellen Anforderungen auf der Rennstrecke angepasstes Antiblockiersystem von Bosch Motorsport. Eigens für den Renault Sport R.S. 01 entwickelte 18-Zoll-Reifen von Michelin, die auf Felgen mit Zentralverschluss montiert sind, runden das Paket ab.

Für den Renault Sport R.S. 01 ruft der französische Hersteller 2015 eine neue Einheitsrennserie ins Leben, die Renault Sport Trophy. Bei dem zwischen Clio Cup und professionellen Serien wie WEC (World Endurance Championship), DTM und japanischer Super GT-Meisterschaft angesiedeltem Rennformat werden insgesamt 20 nach den Regeln der WEC klassifizierte gemischte Teams aus Profis und Amateuren an den Start gehen. An einem dreitägigen Renn­wochenende werden pro Fahrer und Fahrzeug mehr als vier Stunden auf der Rennstrecke zur Verfügung stehen.

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Neben Preisgeldern für die besten Fahrer und Teams werden Renault Sport Technologies und seine Partner jedes Saisonende besondere Anreize setzen. So wird der Sieger in der Profi-Kategorie die Chance bekommen, ein komplettes Rennfahrer-Entwicklungsprogramm mit Simulatortraining, körperlicher Vorbereitung und Medienschulung zu durchlaufen, um anschließend einen Rookie-Test mit dem Nismo Werksteam für die japanische Super GT-Serie zu absolvieren. Sollte er alle Voraussetzungen erfüllen, so kann er seine Karriere in dieser äußerst anspruchsvollen Meisterschaft fortsetzen.

Eine ähnlich attraktive Belohnung erwartet den besten Amateurfahrer: Er bekommt die Chance, an den 24 Stunden von Le Mans 2016 in einem LMP2-Prototyp teilzunehmen.

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