Formel 1-Technik: der neue Renault Mégane E-TECH

Die Autoindustrie steht unter Druck. Seit 01.01.2020 sind die neue EU-Vorschriften für den Flottenverbrauch in Kraft. Die Hersteller bemühen sich deshalb möglichst viele Elektroautos und Hybriden an den Mann zu bringen. Mit dem neuen Renault Mégane E-TECH haben die Franzosen interessante Technik am Start.

Herzstück des Plugin-Hybrid-Antriebs des kompakten Mégane ist das Multi-Mode-Getriebe. Stolz verweist Renault darauf, dass es direkt von den Erfahrungen aus der Königsklasse des Motorsports profitiert. So haben die Ingenieure des F1-Teams direkt an der Entwicklung des E-TECH-Getriebes mitgewirkt.

Zwei Mal zwei Gänge im Renault Mégane E-TECH

Im Kern ist es ein doppeltes Zweigang-Getriebe. Einmal für den Verbrenner und einmal für den großen der beiden Elektromotoren. So gibt es für jeden der beiden Motoren drei Schaltungen: nicht gekoppelt, erster und zweiter Gang. Daneben gibt es noch einen kleinen zweiten Elektromotor.

Der ist allerdings mehr als bloß ein starker Starter und Generator. Er sorgt auch für das ruckelfreie Anbinden des Verbrenners während der Fahrt. Damit kann der Renault Mégane E-TECH auf eine Kupplung verzichten. Denn der kleine E-Motor kann den 1.6 Liter Vierzylinder auf jede beliebige Drehzahl hochschleppen und ihn mit dem großen Elektromotor synchronisieren.

Das System ähnelt dem von Toyota. Doch während deren Hybrid Synergy Drive durch das Planetengetriebe wirklich stufenlos arbeitet, richten es beim E-TECH eben zwei Gänge.

Mit 150 Patenten ähnelt der E-TECH dem Totoya

Vorteil Renault: die Geräuschkulisse ähnelt der, die wir gewohnt sind. Der Gummibandeffekt bleibt aus. Das es trotzdem zügig voran geht, dafür sorgt eine Systemleistung von 115 kW/156 PS und 300 Nm Drehmoment. Rein elektrisch sind es im Stadtverkehr über 65 km, im gemischten Überlandbetrieb noch immer 50 km. Dies sind allerdings vorläufige Werte, die Zertifizierung steht noch aus.

Mit weniger als 40g CO2 pro Kilometer qualifiziert sich der Renault Mégane E-TECH allerdings für die Prämie. Die Li-Ionen-Batterie unter den Rücksitzen fasst brutto 9.8 kWh.

Ebenfalls neu mit dem Facelift ist das digitale Cockpit. Auf 10.25 Zoll kann man sich die Informationen vielfältig anzeigen lassen, Kombiniert wird das Ganze mit dem EASY LINK Infotainment der neuesten Generation auf 9.3 Zoll. Ein Autobahn- und ein Stauassistent ergänzen die Fahrerassistenzen und die Pure Vision Voll-LED-Scheinwerfer mit verschiedenen Leucht-Modi.

Die Preise dürften sich auf dem Niveau der gehobenen Dieselmotoren einpendeln, also um etwa 35.000 Euro vor Abzug der Prämie.