Mit dem Fünfzylinder fing alles an. Schon in den frühen Neunzigern war der im Audi-Jargon als 3B bekannte Motor (später: ABY) beliebtes Tuning-Modell, dessen Urform übrigens auch im berühmt-berüchtigten Rallye-Sportquattro S1 mit Leistungsdaten bis zum Gehtnichtmehr werkelte. Roland Mayer aus Wettstetten hatte von diesem Motor wahrscheinlich so viele Exemplare in den Fingern, wie sonst kaum jemand. Dieser Mayer war es übrigens auch, der auf einem gemachten Audi S2 an der Vorderachse breitere Reifen als hinten montierte und das wiederum kommt einem doch bekannt vor.
Was nach Verbau von Turbolader, Ladeluftkühler und Abgasanlage sowie Steuergeräteanpassung dabei herauskommt, sind nicht weniger als 502 PS und 650 Newtonmeter Drehmoment. Und ganz im Gegensatz zum zuvor gefahrenen S8 Talladega R bleibt der RS3 R zwar optisch zurückhaltend, brüllt seine frischen, neuen Pferdchen dafür umso inbrünstiger in Richtung Außenwelt heraus. Es ploppt, knallt und grölt aus den beiden armdicken Auspuffrohren (Abgasanlage: 4.250 Euro), dass es eine wahre Freude ist. Schaltvorgänge mit der serienmäßigen Siebengang-S-tronic werden zum puren Genuss, dank Zwischengaseinlage, einzig die Reaktion auf den Schaltbefehl könnte etwas schneller gehen, aber hier meckern wir schon auf ziemlich hohem Niveau.
Nichts zu meckern haben wir über die Fahrwerksabstimmung, obwohl das Serienauto mehr Typ Softie dagegen ist, der RS3 R ist: straff. Sehr. Und wir nehmen diesen Begriff bewusst selten in den Mund, aber das MTM Performance Fahrwerk macht aus dem Hatchback eine echte Rennsemmel, Go-Kart ähnlich. Auch die vorne breiteren Reifen (265er zu 235er) tragen sicherlich dazu bei – Direktheit, Umsetzung und Rückmeldung suchen in diesem Segment seinesgleichen und man kann jedem RS3 Fahrer nur raten, 2.200 Euro für diese Option zu investieren. Ganz gleich, ob es danach noch auf mehr als 500 PS gehen soll oder nicht.
















