Driven: Mercedes E 63 AMG

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Wir sind wirklich einiges gewohnt von AMG. Ob SLS oder diverse Black Series, ausreichend Leistung haben die Sportmercedes aus Affalterbach im Regelfall alle. Nun unterzogen wir den nagelneuen E 63 AMG einer Prüfung auf den – leider großteils regennassen – Straßen Spaniens. Das ideale Terrain für eine Sportlimousine und einen mutigen Fahrer versprechen also eine Menge Spaß.

Die ersten Endorphine werden schon beim Einsteigen in das über 100.000 Euro teure Gefährt ausgeschüttet. Feinstes Leder auf den passgenauen Sportsitzen und dem Armaturenbrett, kombiniert mit Klavierlack und Aluminium. Taxi-Feeling? Passé im E 63. Doch warum eigentlich 63? Angesichts des 5,5-Liter großen V8-Biturbo unter der neu gestalteten Motorhaube sollte er, wie der legendäre Vorgänger mit Achtzylinder-Kompressor, E55 heißen.

Überblick: Alles über AMG

Mercedes-E-63-AMG-Test-2013Aber nach Drehen des Zündschlüssels ist die Deklarierung dieses Mercedes in Preislisten oder auf der Heckklappe– mit Verlaub – völlig egal. Die 557 PS starke Maschine brüllt und tobt zornig dort vorne im Motorraum – er scheint nicht glücklich über seine Behausung zu sein.

Geben wir ihm seinen Freiraum und switchen mit dem Wählhebel in die erste Fahrstufe des Siebengang-Automaten. Ab jetzt liegen gut 720 Newtonmeter an den Hinterrädern an. Den völlig überflüssigen und nur den ECE-Normen geschuldeten Eco-Knopf ausgeschaltet und ab geht der Benz. Und wie der geht! Bisweilen ist man insbesondere bei nicht ganz trockenen oder kälteren Wetterverhältnissen mehr damit beschäftigt, die Fuhre überhaupt auf Kurs zu halten. Die Gasannahme ist mit „digital“ fast noch unzureichend beschrieben. Es gibt entweder „o“, dann ist der Motor aus, oder „1“, dann drehen die Räder durch.

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Mercedes-E-63-AMG-TestDas raubt dem weniger geübten Fahrer mehr Spaß, als den, den er sich vom Kürzel „AMG“ versprochen hatte. Selbst im komfortabelsten aller wählbaren Fahrprogramme, das Ansprechverhalten vom Motor, Schaltgeschwindigkeit des Getriebes und den Komfort vom adaptiven Fahrwerk an die Wünsche des Fahrers anpassen sollte, ist der E 63 mehr ruppiger Wolf denn kräfiges Schaf, in dessen Pelz er sich hüllt.

Auf trockenen Strecken gibt der E 63 jedoch die Portion Spaß wieder doppelt und dreifach zurück und die 410 kw schnipsen die 1,8-Tonnen schwere Limousine in nur 4,2 Sekunden auf 100 km/h. Für alle anderen Witterungen gibt es mit dem E63 AMG 4Matic die neueste Errungenschaft aus der Affalterbacher Wundertüte. Der sprintet selbst bei Regen noch schneller. Wir dürfen gespannt sein.

Technische Daten*:
Modell: Mercedes E 63 AMG
Motorisierung: Achtzylinder-Biturbo Benzinmotor
Hubraum: 5.461 ccm
Leistung: 557 PS (5.250 – 5.750 U/min)
Drehmoment: 720 Nm ab 1.750 U/min
Antriebsart: Hinterrad
Leergewicht: 1.845 Kg
Verbrauch (kombiniert): 9,8 l/100 km
0-100 km/h: 4,2 s
Vmax: 250 (abgeregelt)
Preis: ab 103.054 Euro

*Herstellerangaben