Der Ferrari F40? Einer meiner Traumwagen. Immerhin bin ich ein Kind der 80er Jahre und dieses Baby war der Trumpf in so manchem Autoquartett. Allein die Optik dieses sensationellen V8-Renners hat mich umgehauen – und begeistert mich noch immer. Und als dann der Ferrari F40 LM mit seinem nochmals nachgeschärften Äußeren und seinen atemberaubenden 760 PS auf der Bildfläche erschien, ging ich sofort auf die Suche nach einem 1:18 Modell. Leider für viele Jahre erfolglos. Hätte ich seit dieser Zeit mein Geld in die richtigen Aktion oder Immobilien gesteckt, hätte ich mir meinen Traum vom F40 LM mittlerweile vielleicht erfüllen können. Doch diese Zeiten sind nun wohl auch vorbei – denn bei RM Sothebys wurde der Ferrari F40 LM mit der Chassis-Nr. 95448 nun für sagenhafte 11.005.000 USD (rund 9,4 Mio. Euro) verkauft. Uff!

Für alle, die diesen Traumwagen noch nicht so auf dem Zettel hatten, hier ein paar Infos zum nur 19 Mal hergestellten Super-F40.
Als der Ferrari F40 im Juli 1987 vorgestellt wurde, setzte er neue Maßstäbe. Mit 478 PS aus einem doppelt aufgeladenen V8 war er nicht nur der stärkste Straßen-Ferrari seiner Zeit, sondern weckte sofort Spekulationen über sein Potenzial im Motorsport.
Diese Idee griff Daniel Marin, Geschäftsführer des traditionsreichen Ferrari-Importeurs Charles Pozzi SA, auf. Er beauftragte den Ingenieur Giuliano Michelotto, der bereits den Lancia Stratos und mehrere Ferrari-Projekte betreut hatte, mit dem Umbau des F40 zum Wettbewerbsfahrzeug. Ferrari gab bald grünes Licht – das Ergebnis war der F40 LM, gedacht für die Rennstrecke von Le Mans.
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Mehr Leistung, mehr Abtrieb, mehr Rennsport-DNA
Um die FIA- und IMSA-Regularien einzuhalten, konzentrierte sich Michelotto vor allem auf den Motor. Neue Ladeluftkühler, überarbeitete Nockenwellen, ein angepasstes Einspritzsystem und stärkere Turbolader steigerten die Leistung von 478 auf 720 PS. Größere Bremsen, breitere Reifen, ein strafferes Fahrwerk sowie ein massiver Heckflügel und ein Frontsplitter sorgten für Grip und Abtrieb. Für die europäische GTC-Version wurde der Motor noch einmal verschärft – 760 PS standen zur Verfügung, fast 300 mehr als beim Serienmodell.
Insgesamt entstanden nur 19 Exemplare des F40 LM. Mit ihrer brutalen Leistungsentfaltung zählen sie bis heute zu den begehrtesten Sondermodellen des F40 – stärker und kompromissloser als spätere Varianten wie GT oder GTE.
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Chassis 95448 – Bau-Nr. 14
Das hier beschriebene Auto trägt die Fahrgestellnummer 95448 und ist das 14. von Michelotto vorbereitete Fahrzeug. Es wurde Ende 1992 nach Fertigstellung an den Schweizer Sammler Walter Hagmann ausgeliefert. Lackiert in klassischem Rosso Corsa, mit GTC-Spezifikationen, Plexiglas-Schiebefenstern und Vigogna-Stoffsitzen, war es ein reinrassiges Wettbewerbsgerät.
Hagmann setzte den LM mehrfach bei Ferrari-Events ein – unter anderem 1993 in Mugello – und ließ nach einem kleinen Unfall das Heck bei Michelotto reparieren. Später wechselte der Wagen mehrfach den Besitzer: über einen Schweizer Enthusiasten zurück zu Hagmann, dann 2007 nach München, wo er acht Jahre in der Shell Ferrari/Maserati Historic Challenge gefahren wurde. Stationen waren u.a. Monza, Brünn und Valencia.

Zertifiziert und gepflegt
2009 erhielt das Auto die Ferrari Classiche-Zertifizierung, die Matching Numbers von Motor, Getriebe und Karosserie bestätigte. 2014 kehrte es zu Michelotto zurück, wo Motor und Getriebe überholt und die Karosserie neu lackiert wurden. 2015 wanderte es nach Las Vegas, später zu einem deutschen Händler und schließlich zu einem Sammler in Österreich.
Unter seinem aktuellen Besitzer feierte der LM 2025 einen Auftritt beim ModaMiami Concours, wo er in der Kategorie Ferrari: Passion and Performance ausgezeichnet wurde. Kurz vor der Präsentation investierte Rosso Corsa Inc. über 67.000 US-Dollar in Servicearbeiten, darunter neue Tankblasen, Zündkerzen, Riemen und frische Michelin-Slicks.

Eine Legende für die Sammlung
Als einer von nur 19 gebauten F40 LM ist Chassis 95448 ein seltenes Juwel. Mit belegter Historie, Werkszertifizierung und voller Funktionstüchtigkeit ist er sowohl eine spektakuläre Bereicherung für jede Sammlung als auch ein fahrbereiter Wolf im Wolfspelz – einer der kompromisslosesten Supersportwagen, die Ferrari je gebaut hat.

























