Porsche 963 RSP: Roger Penske fährt nach ihm benanntes Einzelstück

Nach seinem glanzvollen Auftritt im Umfeld der 24 Stunden von Le Mans, weiteren Präsentationen in Österreich und beim Goodwood Festival of Speed hat der Porsche 963 RSP nun den Weg zurück in die USA gefunden. Dort durfte erstmals Roger Penske selbst am Steuer Platz nehmen – ein ganz besonderer Moment, schließlich wurde dieses Einzelstück eigens zu seinen Ehren gefertigt.

Erste Fahrten in Atlanta

Seine ersten Runden drehte Penske auf der Südstrecke des Porsche Experience Center in Atlanta. Diese Testfahrten dienten dem Kennenlernen des Fahrzeugs ebenso wie der technischen Überprüfung nach den Europa-Einsätzen. „Endlich selbst hinter dem Lenkrad zu sitzen, war für mich ein unvergesslicher Augenblick“, erklärte Roger Penske, Vorstandsvorsitzender der Penske Corporation. „Seit mehr als 60 Jahren verbindet uns mit Porsche eine enge Partnerschaft, die zahlreiche Kapitel Motorsportgeschichte geschrieben hat. Dieser Tag reiht sich nahtlos in diese Reihe besonderer Erlebnisse ein.“

Auftritt in Laguna Seca

Es folgte eine intensivere Ausfahrt auf dem WeatherTech Raceway Laguna Seca – Schauplatz von vier Rennsport Reunions und ab 2026 Heimat eines neuen Porsche Driving Centers. Neben Penske nahmen auch andere Persönlichkeiten am Steuer Platz: Bruce Canepa, Vorstandsmitglied der „Friends of Laguna Seca“, sowie der frühere Porsche-Werksfahrer Patrick Long, der zwischen 2006 und 2008 für Penske im RS Spyder antrat.

Long zeigte sich begeistert: „Zunächst wirkt das Auto einschüchternd, doch es fährt sich erstaunlich agil und präzise. Die Lenkung ist fantastisch, die Übersicht exzellent und der Komfort überraschend hoch. Ich kann mir bestens vorstellen, dass dieses Fahrzeug nicht nur auf der Rennstrecke, sondern auch auf der Straße brilliert. Man möchte gar nicht mehr aussteigen.“

Ein maßgeschneidertes Einzelstück

„Roger das Auto zum ersten Mal fahren zu sehen, bevor es in seine Sammlung übergeht, ist der perfekte Abschluss eines faszinierenden Projekts“, ergänzte Timo Resch, Präsident und CEO von Porsche Cars North America.

Der 963 RSP entstand im Rahmen des Sonderwunsch-Programms und basiert auf dem Porsche 963 Rennprototyp, der in der WEC und der IMSA-Serie eingesetzt wird. Karosserie und Innenraum wurden umfassend überarbeitet, inspiriert vom legendären Porsche 917 (Chassis 30), der vor rund 50 Jahren mit ähnlichen Straßenzulassungen Schlagzeilen machte.

Die Lackierung in originalem Martini-Silber und das exklusive Leder-Alcantara-Interieur greifen die Historie direkt auf. Für Straßentauglichkeit sorgen eine veränderte Dämpferabstimmung, angepasste Fahrzeughöhe, eine modifizierte Motorsteuerung sowie die Möglichkeit, mit handelsüblichem Kraftstoff zu fahren. Ergänzt wurde das Paket durch Blinker, Regenreifen und sogar eine Hupe.

Ein Platz in Penskes Sammlung

Nach seinem großen Auftritt auf der Monterey Car Week wurde der 963 RSP offiziell vorgestellt. Heute gehört er zur privaten Sammlung Roger Penskes – ein weiteres Highlight in einer langen Reihe legendärer Straßen- und Rennfahrzeuge.

6. Juni 2025: Die Vorstellung

Uff! ….. Da sachste erstmals nichts, wenn dir DAS DING vor die Kamera fährt. Glücklich kann sein, wer beim Porsche-Shooting dieses sensationellen Stücks Automobilbaus dabei sein konnte. Gemeint ist der Porsche 963 RSP, der die wahrgewordene Phantasie aller Motorsport-, Sportwagen und natürlich Porsche-Fans ist. Denn der Porsche 963 RSP basiert auf dem LMDh-Rennwagen, mit dem der deutsche Sportwagenbauer in den IMSA- und WEC-Rennserien unterwegs ist. Doch der Reihe nach …

Entwickelt wurde der Porsche 963 RSP von einem interdisziplinären Team der Porsche AG, Porsche Penske Motorsport und Porsche Cars North America gemeinsam mit Motorsportlegende Roger Penske. Die Bezeichnung „RSP“ verweist auf die Initialen Penskes und unterstreicht dessen maßgebliche Beteiligung an dem Projekt. Die Grundlage bildet der LMDh-Rennwagen 963, der umfassend modifiziert wurde, um eine Straßenzulassung zu bekommen.

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Technische Änderungen betrafen unter anderem die Bodenfreiheit, die Dämpferabstimmung sowie Scheinwerfer und Rückleuchten – allesamt angepasst für den Straßenverkehr. Spezielle Radhausverkleidungen, Michelin-Regenreifen mit Retro-Schriftzügen und eine Hupe ermöglichen in Verbindung mit der Unterstützung des ACO eine offizielle Straßenzulassung in Frankreich. Auch Kennzeichenhalter wurden ergänzt, um das Fahrzeug anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der ersten Straßenfahrt des 917 offiziell zulassen zu können.

Ein weiteres Detail: Lüftungsgitter für die Radkästen wurden neu konzipiert und ermöglichen trotz geschlossener Bauweise eine effektive Belüftung – ein deutlicher Unterschied zur offenen Variante der Rennversion. Auch die üblicherweise vorgeschriebene Karbon-Abdeckplatte im Heckbereich entfiel zugunsten eines klareren Designs. Vorn ersetzt ein emailliertes Porsche-Wappen den üblichen Sticker, was erneut auf die historische Inspiration verweist.

Der Innenraum hebt sich deutlich vom puristischen Renncockpit ab. Helles Leder und Alcantara dominieren die Gestaltung, angelehnt an das Interieur von Count Rossis 917. Der einteilige Karbonsitz wurde mit Leder bezogen, erhielt eine gepolsterte Sitzfläche sowie eine integrierte Kopfstütze. Klimatisierung ist weiterhin vorhanden. Zusätzlich sind Dachhimmel, A-Säulen und Beinauflagen mit Alcantara verkleidet. Das Multifunktionslenkrad wurde für den Straßeneinsatz ebenfalls in Leder ausgeführt.

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Die Steuergeräte wurden für Straßenfunktionen angepasst: Die Blinker-Logik, Scheinwerfersteuerung und MGU-Charakteristik sind für Alltagsbetrieb ausgelegt. Der V8-Biturbo mit Hybridantrieb wurde mechanisch nicht verändert, aber auf Standardkraftstoff abgestimmt – eine Herausforderung für das Team. Die MGU unterstützt nun rein elektrisches Fahren bei niedriger Last.

Der 4,6-Liter-V8-Biturbo basiert auf dem RS Spyder-Motor, der bereits im 918 Spyder Verwendung fand. Er leistet etwa 680 PS und zeichnet sich durch eine flache Kurbelwelle und kompakten Bauraum aus. Zwei Turbolader von Van der Lee sorgen für schnelle Reaktion und moderate Aufladung. Rund 80 % der Komponenten sind mit dem 918 identisch.

Der Hybridantrieb nutzt Komponenten von Bosch (MGU, Steuerung) und Williams Advanced Engineering (800-Volt-Batterie mit 1,35 kWh). Die MGU leistet temporär 30–50 kW, die beim Bremsen rekuperiert und beim Beschleunigen abgegeben werden. Sie ist zwischen Motor und dem 7-Gang-Xtrac-Getriebe platziert. Beim Einsatz der E-Leistung reduziert sich die Verbrennerleistung automatisch, um die Systemleistung zu regulieren.